Kinderpsychologie
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Bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kann die Behandlung regulär über die gesetzliche oder private Krankenkasse abgerechnet werden.
Ab dem 21. Lebensjahr erfolgt die Behandlung im Rahmen der Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz für Psychotherapie. In diesem Fall ist eine Abrechnung über gesetzliche Krankenkassen nicht möglich.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Kosten selbst zu tragen oder eine (teilweise) Kostenübernahme mit Ihrer privaten Krankenversicherung individuell abzuklären. Bitte erkundigen Sie sich hierfür vorab direkt bei Ihrer Versicherung.
Psychische Traumata und Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) zählen zu den schwerwiegenderen psychischen Belastungen im Kindes- und Jugendalter, treten jedoch häufiger auf als lange angenommen.
Ein Trauma kann durch das Erleben oder Beobachten einer extrem belastenden oder bedrohlichen Situation entstehen, etwa durch:
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Unfälle oder Naturkatastrophen
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Körperliche oder sexuelle Gewalt
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Vernachlässigung
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Plötzlichen Verlust nahestehender Personen
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Chronische Belastungssituationen, z. B. häusliche Gewalt
Wenn sich die Symptome eines Traumas nicht innerhalb einiger Wochen zurückbilden, kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Typische Anzeichen sind:
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Wiedererleben des Traumas in Form von Albträumen oder Flashbacks
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Vermeidung von Erinnerungsreizen
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Anhaltende innere Anspannung und Übererregbarkeit
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Emotionale Taubheit oder Rückzug
Eine frühzeitige psychotherapeutische Unterstützung kann helfen, die Symptome wirksam zu lindern und eine gesunde psychische Entwicklung zu fördern. Auch bei schweren Verläufen bestehen heute sehr gute Behandlungsansätze.
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Zu den verschiedenen Ausprägungen zählen unter anderem:
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Agoraphobie – die Angst vor Menschenansammlungen oder öffentlichen Räumen
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Soziale Phobie – die ausgeprägte Furcht vor negativer Bewertung durch andere
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Spezifische Phobien – etwa die Angst vor bestimmten Tieren, Höhen, Donner, engen Räumen oder dem Anblick von Verletzungen
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Panikstörung – wiederkehrende, plötzlich auftretende Angstattacken
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Generalisierte Angststörung – anhaltende, diffuse Angst, die nicht auf bestimmte Situationen begrenzt ist
Bei entsprechender Veränderungsbereitschaft lassen sich Angststörungen in der Regel sehr gut und nachhaltig behandeln.
Schul- und Leistungsängste sind weit verbreitet und stellen eine häufige Form von Angststörungen im Kindes- und Jugendalter dar.
Diese Ängste können sich auf unterschiedliche Weise äußern, etwa durch:
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Ausgeprägte Prüfungsangst
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Versagensängste in Leistungssituationen
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Angst vor Bewertung durch Lehrkräfte oder Mitschüler*innen
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Schulvermeidung oder wiederkehrende psychosomatische Beschwerden (z. B. Bauch- oder Kopfschmerzen)
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Rückzug oder auffällige Unruhe im schulischen Umfeld
Schul- und Leistungsängste entstehen häufig durch einen hohen inneren oder äußeren Erwartungsdruck, belastende Schulerfahrungen oder mangelndes Selbstvertrauen. Unbehandelt können sie die schulische und persönliche Entwicklung erheblich beeinträchtigen.
Mit gezielter psychologischer Unterstützung – etwa durch angstlösende Gespräche, Verhaltenstherapie und die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen – lassen sich Schul- und Leistungsängste in der Regel sehr gut bewältigen. Auch die Zusammenarbeit mit Schule und Eltern spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Hochbegabung im Kindes- und Jugendalter ist mit besonderen intellektuellen Fähigkeiten verbunden – stellt aber nicht automatisch einen schulischen oder sozialen Vorteil dar.
Kinder und Jugendliche mit Hochbegabung zeigen häufig:
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Außergewöhnlich schnelle Auffassungsgabe und Problemlösefähigkeit
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Ausgeprägtes Interesse an komplexen Themen
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Hohe sprachliche oder mathematische Ausdrucksfähigkeit
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Starke Eigenmotivation und ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
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Kritisches Denken bereits in frühem Alter
Trotz dieser Potenziale kann Hochbegabung auch mit Herausforderungen einhergehen, etwa:
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Unterforderung und Langeweile im Unterricht
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Soziale Schwierigkeiten durch Interessensunterschiede zu Gleichaltrigen
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Perfektionismus oder Versagensangst
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Emotionale Überforderung durch hohe Sensibilität
Eine frühzeitige, differenzierte Diagnostik sowie eine angemessene schulische und emotionale Förderung sind entscheidend, um die Begabungen positiv zu entwickeln und möglichen Problemen frühzeitig zu begegnen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Schule und Fachkräften bietet hierfür die beste Grundlage.
Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das sich durch eine besonders ausgeprägte Wahrnehmungs- und Reizverarbeitung auszeichnet.
Hochsensible Kinder und Jugendliche nehmen äußere Reize sowie innere Prozesse intensiver wahr und verarbeiten sie tiefgreifender. Typische Merkmale sind:
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Schnelle Überreizung bei Lärm, Hektik oder starken Sinneseindrücken
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Ausgeprägte Empathie und Feinfühligkeit gegenüber Mitmenschen
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Intensives emotionales Erleben – sowohl bei positiven als auch bei belastenden Situationen
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Tiefes Nachdenken und starkes Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe
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Perfektionistische Tendenzen und ein hoher Anspruch an sich selbst
Hochsensibilität ist keine psychische Störung, sondern ein individuelles Temperamentsmerkmal. Dennoch kann sie – insbesondere in einer reizintensiven Schul- und Alltagsumgebung – zu emotionaler oder körperlicher Überforderung führen.
Eine verständnisvolle, wertschätzende Begleitung sowie die Förderung eines passenden Lern- und Lebensumfelds helfen hochsensiblen Kindern, ihre Stärken zu entfalten und mit Belastungen gut umzugehen.
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Jugendalter – sie treten jedoch auch bereits im Kindesalter auf und werden dort oft übersehen oder fehlinterpretiert.
Typische Symptome bei Kindern und Jugendlichen können sein:
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Anhaltende Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit
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Rückzug von Freunden und Familie
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Verlust von Freude und Interesse an früher beliebten Aktivitäten
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Konzentrations- und Leistungsprobleme in der Schule
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Schlafstörungen, Appetitveränderungen oder körperliche Beschwerden ohne organische Ursache
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Geringes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle oder Hoffnungslosigkeit
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Gedanken an den Tod oder Suizid (in schweren Fällen)
Da sich depressive Symptome im Jugendalter anders äußern können als bei Erwachsenen – z. B. durch Aggressivität, Verweigerung oder psychosomatische Beschwerden – ist eine sensible Diagnostik besonders wichtig.
Depressionen sind gut behandelbar. Eine frühzeitige psychotherapeutische Unterstützung, ggf. ergänzt durch medikamentöse Behandlung, kann die Lebensqualität deutlich verbessern und Rückfällen vorbeugen. Auch die Einbindung des sozialen Umfelds spielt eine zentrale Rolle für die Stabilisierung und Heilung.
Ein- und Durchschlafstörungen gehören zu den häufigsten Begleitproblemen im Kindes- und Jugendalter und können sowohl Ursache als auch Folge psychischer Belastungen sein.
Typische Merkmale sind:
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Schwierigkeiten beim Einschlafen trotz Müdigkeit
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Häufiges nächtliches Erwachen mit Problemen, wieder zur Ruhe zu finden
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Unruhiger oder nicht erholsamer Schlaf
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Frühes Erwachen am Morgen
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Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme
Schlafstörungen können vorübergehend auftreten (z. B. bei Veränderungen im Alltag), aber auch Ausdruck tieferliegender Probleme sein – etwa bei Angststörungen, Depressionen, Traumafolgestörungen oder Überforderung.
Eine genaue Analyse der Schlafgewohnheiten, der familiären Situation und möglicher emotionaler Belastungen ist entscheidend.
Bewährte Maßnahmen zur Behandlung sind unter anderem:
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Schlafhygienische Maßnahmen (z. B. feste Schlafenszeiten, bildschirmfreie Zeiten vor dem Zubettgehen)
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Entspannungsverfahren und Rituale zur Schlafvorbereitung
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Psychotherapeutische Begleitung, insbesondere bei psychischen Ursachen
Ein gesunder Schlaf ist für die körperliche, emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen essenziell – daher sollte bei anhaltenden Schlafproblemen frühzeitig fachliche Unterstützung in Anspruch genommen werden.
Zwangsstörungen treten auch im Kindes- und Jugendalter auf und gehören zu den behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen. Sie äußern sich durch wiederkehrende, als quälend erlebte Gedanken oder Handlungen.
Typische Erscheinungsformen sind:
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Zwangsgedanken: aufdringliche, sich ständig wiederholende Gedanken, z. B. über Schmutz, Schaden, Ordnung oder Kontrolle
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Zwangshandlungen: ritualisierte Verhaltensweisen wie übermäßiges Händewaschen, Kontrollieren, Zählen oder bestimmte Berührungsrituale
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Innere Anspannung und Angst, wenn Zwangshandlungen unterbrochen oder vermieden werden
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Einschränkung im Alltag, etwa durch langen Zeitaufwand oder sozialen Rückzug
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Ausgeprägtes Schamgefühl im Umgang mit den eigenen Zwängen
Kinder und Jugendliche erkennen in vielen Fällen, dass ihre Zwänge übertrieben oder unsinnig sind, fühlen sich ihnen jedoch stark ausgeliefert. Oft versuchen sie, die Symptome zu verbergen, was zu einer zusätzlichen psychischen Belastung führen kann.
Zwangsstörungen sind gut behandelbar, insbesondere durch verhaltenstherapeutische Ansätze, bei Bedarf auch in Kombination mit medikamentöser Unterstützung. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann verhindern, dass sich die Symptome chronifizieren und die Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen.
Konflikte in der Schule oder im familiären Umfeld gehören zu den häufigsten Belastungen im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Sie können sich negativ auf das emotionale Wohlbefinden, das Sozialverhalten und die schulische Entwicklung auswirken.
Typische Formen und Auslöser sind:
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Wiederkehrende Auseinandersetzungen mit Eltern oder Geschwistern
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Konflikte mit Lehrkräften oder Mitschüler*innen
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Erziehungsunsicherheiten, Kommunikationsprobleme oder unterschiedliche Erwartungen
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Mobbing, Ausgrenzung oder Leistungsdruck
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Veränderungen im Familiensystem (z. B. Trennung, Krankheit, Umzug)
Anhaltende Konflikte können zu emotionaler Überforderung, Rückzug, Aggressivität oder Schulverweigerung führen. Häufig stehen sie in Zusammenhang mit Gefühlen von Unverstandenwerden, Hilflosigkeit oder mangelnder Wertschätzung.
Eine frühzeitige, lösungsorientierte Begleitung durch Beratung oder Therapie kann dabei helfen, festgefahrene Dynamiken zu erkennen, Kommunikationswege zu verbessern und tragfähige Beziehungen wiederherzustellen. Ziel ist es, einen sicheren Rahmen für persönliche Entwicklung und gegenseitiges Verständnis zu schaffen.
Toxische und narzisstische Beziehungen können sowohl im familiären Umfeld als auch in Freundschaften oder Partnerschaften auftreten – und stellen für Kinder und Jugendliche eine erhebliche psychische Belastung dar.
Merkmale solcher Beziehungen sind unter anderem:
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Ständiges Kritisieren, Abwerten oder Bloßstellen
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Manipulation und Kontrolle, z. B. durch Schuldzuweisungen oder emotionale Erpressung
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Fehlende Empathie und wenig echtes Interesse an den Bedürfnissen des Gegenübers
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Übermäßiger Wunsch nach Bewunderung oder Bestätigung
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Einseitige Machtverhältnisse, bei denen sich die betroffene Person dauerhaft unterlegen oder unsicher fühlt
Kinder und Jugendliche, die solchen Beziehungsmustern ausgesetzt sind, erleben häufig:
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Verlust des Selbstwertgefühls
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Verunsicherung im Umgang mit eigenen Gefühlen und Grenzen
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Ängste, depressive Verstimmungen oder psychosomatische Beschwerden
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Loyalitätskonflikte, besonders wenn es sich um Bezugspersonen handelt
Der Ausstieg aus toxischen Beziehungen – oder das Erkennen dieser Strukturen – ist oft schwierig, insbesondere wenn emotionale Abhängigkeiten bestehen. Eine professionelle Begleitung kann dabei helfen, Beziehungsmuster zu verstehen, Grenzen zu setzen und wieder Vertrauen in sich selbst und andere aufzubauen.
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